Bahnindustrie wächst trotz Corona
Trotz eines Markteinbruchs von acht Prozent wird der globale Markt für Bahntechnik gestärkt aus der Krise hervorgehen - zu diesem Befund kommt die "World Rail Market Study: Forecast 2020 to 2025", die Roland Berger im Auftrag des Verbands der Europäischen Eisenbahnindustrien UNIFE durchgeführt hat.
177 Milliarden Euro wurden 2017-2019 investiert. Stärkster Treiber war dabei das Fahrzeugsegment (mit einem Plus von 6,8 Prozent), gefolgt von der Signaltechnik (plus 4,1 Prozent) und dem Markt für Infrastruktur (plus 2,3 Prozent). Der Servicebereich wuchs im Vergleich dazu mit 0,9 Prozent eher moderat. Der Bahnbereich bleibt technikgetrieben. Zum Leidwesen von Reisenden und von potenziell Reisenden bleibt der Servicebereich unterentwickelt. Das ist gelinde formuliert - kurzsichtig.
Trotz Pandemie gehen Fachleute mittelfristig von einer durchschnittlichen Wachstumsrate von 2,3 Prozent bis 2025 aus. Die Nachfrage nach nachhaltiger Mobilität steigt konsequent. Gelingen wird Wachstums allerdings nur, wenn kräftige Konjunkturprogramme in diesen Industriebereich gepumpt werden.
Das gegenwärtige Budget 2021 ist nicht pingelig. Es weist für Österreich 17,5 Milliarden Euro für Bahnprojekte bis 2026 aus. Dazu zählen Ausbau des Nahverkehrs in Ballungsräumen, Stärkung der Regionalbahnen, weitere Elektrifizierung des Streckennetzes. Wichtige Hardware, denn ohne Schiene keine schienenbezogene Mobilität. Geld für die Entwicklung überzeugender Services, die das Bahnfahren schöner machen, ist nicht vorgesehen. Von Innovationen, die internationales Reisen über eine digitale Plattform buchbar machen, ist keine Rede.
Doch es gibt sie, die hidden Championikinnen. Näheres dazu berichten wir alsbald....